Wenn das Leben in Paris mal wieder zu hektisch wird, findet man mich oft in seinen grünen Oasen wieder – diesen kleinen Rückzugsorten, wo die Zeit langsamer vergeht, Vogelgezwitscher den Verkehrslärm ersetzt und Schönheit überall sichtbar ist. Paris ist zwar für seine Cafés und Monumente bekannt, doch seine Parks und Gärten sind die wahren Lungen der Stadt – und meiner Meinung nach einige ihrer größten Schätze.
🌸 Der Jardin du Luxembourg – Ein Pariser Klassiker
Wenn ich einen Ort nennen müsste, der die Pariser Lebensart einfängt, dann wäre es der Jardin du Luxembourg. Zwischen Saint-Germain-des-Prés und dem Quartier Latin gelegen, verbindet er Eleganz und Entspannung perfekt miteinander.
Ich liebe es, früh morgens hierherzukommen, wenn Jogger die Fontänen umrunden und der Kaffeeduft aus den nahegelegenen Cafés herüberweht. Der Garten, den Königin Maria de’ Medici im 17. Jahrhundert in Auftrag gab, umgibt den majestätischen Palais du Luxembourg und ist gespickt mit Skulpturen, Blumenbeeten und jenen berühmten grünen Stühlen, die man überallhin verschieben kann, wo man mag.
Tipp: Schnapp dir einen Kaffee und ein Croissant im Café de Flore und such dir einen sonnigen Platz am Medici-Brunnen – eine der romantischsten Ecken in ganz Paris.
🌿 Der Jardin des Tuileries – Zwischen Geschichte und Harmonie
Zwischen dem Louvre und der Place de la Concorde erstreckt sich der Jardin des Tuileries – ein Park und zugleich eine historische Flaniermeile. Er zählt zu den ältesten Gärten in Paris, entworfen von Katharina von Medici und später von André Le Nôtre, dem Landschaftsgenie von Versailles, neu gestaltet.
Ich schlendere oft bei Sonnenuntergang hindurch, wenn das Licht sanft wird und die Statuen golden schimmern. Hier kann man nach einem Museumsbesuch wunderbar ausruhen oder einfach die Leute beobachten – eine Lieblingsbeschäftigung der Pariser!
Nicht verpassen: Der Blick vom zentralen Brunnen aus, nach Westen zum Arc de Triomphe und nach Osten zum Louvre. Paris in seiner vielleicht filmischsten Kulisse.
🌳 Parc des Buttes-Chaumont – Die wilde Seite von Paris
Für etwas Unerwarteteres: der Parc des Buttes-Chaumont im 19. Arrondissement. Kein typischer, akkurat gestalteter Pariser Garten, sondern ein Landschaftsbild aus Klippen, Brücken und Wasserfällen, das fast ungezähmt wirkt.
Erbaut auf einem ehemaligen Steinbruch, wurde der Park im 19. Jahrhundert angelegt, um Stadtbewohnern eine Landatmosphäre ohne Verlassen der Stadt zu bieten. Ich wandere gerne hinauf zum Temple de la Sibylle, hoch oben auf einer Felseninsel, um eine der besten Aussichten über Paris zu genießen.
Insider-Tipp: Nimm ein Picknick mit, such dir ein Plätzchen unter einer Kastanie und beobachte den Sonnenuntergang hinter Montmartre. Pure Magie.
🌼 Parc Monceau – Eleganz und stiller Charme
Im 8. Arrondissement gelegen, zeigt der Parc Monceau ein feineres, fast aristokratisches Paris. Umgeben von eleganten Villen bietet er eine Mischung aus englischem Landschaftspark und neoklassizistischen Follien.
Ich habe ihn an einem Frühlingsnachmittag entdeckt, als ich ziellos nach einem langen Tag umherwanderte. Seine sanften Wege, Statuen und der ruhige Teich haben mich sofort verzaubert. Hier trifft man oft Familien, Maler und verliebte Paare beim Hand-in-Hand-Spaziergang.
Pro-Tipp: Besuche den Park Anfang April, wenn die Kirschblüten ihn in eine rosa Traumlandschaft verwandeln.
🌸 Parc de Sceaux – Ein königlicher Ausflug ganz nah bei Paris
Wer bereit ist, die Stadtgrenzen zu verlassen, findet im Parc de Sceaux einen der schönsten und grandiosesten Grünräume der Île-de-France. Entworfen vom legendären André Le Nôtre, dem gleichen Landschaftsarchitekten wie für Versailles, zeigt er französische klassische Gartengestaltung von ihrer besten Seite – weite Rasenflächen, Spiegelseen und perfekt symmetrische Perspektiven.
Ich komme hier an sonnigen Wochenenden gerne hin. Der Park wirkt majestätisch und doch friedlich – die Einheimischen joggen, Familien picknicken unter jahrhundertealten Bäumen, und Kinder lassen Miniaturboote in den Fontänen segeln. Im Frühling verwandelt sich der Park während der Kirschblütenzeit in ein märchenhaftes Meer aus Rosa – einer der meistfotografierten Orte rund um Paris!
Anfahrt: Nimm die RER B bis Parc de Sceaux oder Bourg-la-Reine – die Fahrt dauert etwa 20 Minuten vom Stadtzentrum.
Tipp: Bring eine Decke, etwas Käse und ein Baguette mit und genieße einen faulen Nachmittag mit Blick auf das Schloss. Solche Momente zeigen dir, wie lebendig die französische Lebenskunst auch außerhalb von Paris ist.
🌺 Die Albert-Kahn-Gärten – Eine Weltreise in einem Park
Versteckt in Boulogne-Billancourt, gleich außerhalb von Paris, sind die Albert-Kahn-Gärten ein echtes Juwel. Vom Philanthropen Albert Kahn Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen, bieten sie eine friedliche Reise durch verschiedene Kulturen – ein japanischer Garten, eine englische Wiese, ein französischer Barockgarten und sogar ein Wald aus den Vogesen.
Hier zu spazieren fühlt sich an, als würde man in eine andere Welt eintauchen. Der japanische Garten mit seiner roten Brücke und den Koiteichen ist mein persönlicher Favorit – eine perfekte Flucht aus dem Großstadttreiben.
So kommst du hin: Nimm die Metro Linie 10 bis Boulogne–Pont de Saint-Cloud. Du wirst vergessen, dass du nur wenige Stationen vom Pariser Zentrum entfernt bist.
🌿 Weitere grüne Perlen, die es zu entdecken gilt
- Parc de la Villette – Ein moderner Park voller Kunstinstallationen und Musikbühnen.
- Jardin des Plantes – Perfekt für Pflanzenliebhaber und Familien mit botanischen Gewächshäusern und Zoo.
- Parc André Citroën – Zeitgenössisches Design trifft auf offene Flächen; ideal für Picknicks oder eine Ballonfahrt!
- Promenade Plantée (Coulée Verte René-Dumont) – Ein wunderschöner erhöhter Spazierweg auf einer ehemaligen Bahntrasse, der New Yorks High Line inspiriert hat.
🌞 Abschließende Gedanken – Paris, eine Stadt der Gärten
Paris besteht nicht nur aus Stein und Stahl; es ist auch Blumen, Brunnen und baumgesäumte Wege. Ob du Lust auf königliche Pracht, wilde Natur oder stille Einkehr hast – es gibt immer einen Park, der dich herzlich willkommen heißt.
Wenn ich vom Trubel der Stadt eine Pause brauche, erinnere ich mich daran: Ruhe in Paris zu finden, ist nicht schwer – man muss nur den nächsten Garten betreten oder in den Zug steigen, um eine grüne Oase jenseits der Stadtgrenzen zu entdecken.

